Sie sind hier: Startseite / Karatu / Kinderhaus / Geschichte

Geschichte

Bereits im September 2007 - kurz nach der Gründung unseres Vereines - hatten wir das Haus angemietet und entsprechend den Erfordernissen und Landesgepflogenheiten einen Wassertank installiert, eine Außenküche bauen lassen und das zugehörige Freigelände mit Schaukelgerüst und Sitzplatz gestaltet. Am 10. November 2007 wurde die Eröffnung unseres Kinderhauses mit einem großen Fest gefeiert. 

Mit Kaufvertrag vom 2. Juli 2010 gingen Haus und Gelände in den Besitz des Kinderhauses über. Frau Suzy Pallangyo als Kontaktperson vor Ort und unsere 2. Vorsitzende Frau Doreen Stodian als Vertreterin des Vereins haben den Kaufvertrag unterzeichnet. Mit einem "finanziellen Kraftakt" war uns die Finanzierung bei einem sehr angemessenen Angebot des ehemaligen Besitzers möglich. Wegen der vorher relativ hohen Mietpreise ist von einer Amortisation des Kaufpreises innerhalb von 5 Jahren auszugehen. 

Die große Zahl von Kindern mit täglicher Beanspruchung der Räume hat im Januar und Februar 2012 eine Renovierung des Hauses erforderlich gemacht, zumal sich an Boden und Wänden einige Setzrisse gezeigt hatten, die durch vulkanische Aktivität in der Region begünstigt wurden. In diesem Zusammenhang wurde gleich der "Schulraum" im Nebengebäude vergrößert, der für die frühe Förderung der Kinder genutzt wird. Gleichzeitig wurde das Haus von außen gestrichen, sodass nun alles wieder sehr gepflegt aussieht. 

Die Schulraumvergrößerung war sinnvoll, da wir zum Januar 2012 endlich eine ausgebildete Kindergärtnerin einstellen konnten. Die junge Kindergärtnerin Eliamanyisa Kaaya ist sehr engagiert im Umgang mit den Kindern und fesselt sie täglich beim Malen und bei kleinen Schreib- und Rechenaufgaben an der Tafel. 

Bereits 2012 konnten wir für unsere Kinder ein weiteren Wunsch verwirklichen, denn dank des Rotary Club Hameln und seiner Freunde aus Frankreich und Großbritannien haben sie nun ein Spielhaus auf dem Gelände unseres Kindergartens. So können alle Kinder in diesem Pavillonbau nun auch bei Regen oder starker Sonnenhitze in frischer Luft spielen und sich beschäftigen. Die größeren Kinder essen oft auch dort. Diese Möglichkeit entwickelte sich glücklicherweise im Sommer 2011, als wir zwei benachbarte Grundstücke als Erweiterungsfläche zum Kinderhaus hinzu kaufen konnten. Auf dem einen dieser Grundstücke steht nun der Anbau für die Familienwohnung und es ist trotzdem noch genug Raum für den Spielplatz und für die Anlage des Gemüsegartens vorhanden. 

Im Jahr 2015 ergab sich dort eine grundsätzliche Erweiterung: Durch einen Anbau an unseren Kindergarten haben wir Platz für eine weitere kleine Pflegefamilie gewonnen. Ähnlich wie in unserem Familienhaus werden dort nun Sozialwaisen - eventuell auch Kinder mit Handicap - gemeinsam in der Obhut einer Pflegemutter aufwachsen. Der Bedarf für solche Betreuungsplätze ist recht groß, sodass wir uns kurzfristig zu dieser Erweiterung entschlossen haben. Auch, weil es mehrere kleine Einbrüche gegeben hat und es sinnvoll erscheint, das Haus ständig bewohnen zu lassen.  Der Anbau umfasst zwei Schlafräume und ein Bad sowie einen kleinen Durchgangsraum, in dem die Kinder unabhängig vom Kindergartenbetrieb z.B. ihre Schularbeiten machen können. Wohnraum und Küche werden somit gemeinsam und optimal genutzt, auch kann sich so das Personal gegenseitig vertreten. Wegen dieses "Gemeinschaftslebens" werden wir auf jeden Fall auch einen gemeinsamen Finanzhaushalt für dieses kombinierte Projekt führen. 

Im Frühjahr 2016 waren erneut Reparaturarbeiten an allen Gebäuden erforderlich, da aufgrund zahlreicher Erdbeben Risse entstanden. In Rahmen dieser Arbeiten führten wir einige sinnvolle Ergänzungsbaumaßnahmen durch: Eine Befestigung aller Verbindungswege zwischen den Gebäuden, ein Portikus an der Hoftür des Haupthauses und ein Schutzgeländer an der schmalen Terrasse vor dem Schulungsraum für die Großen. Jetzt kann man auch während der Regenzeit trockenen Fußes über den Hof gehen und muss sich nicht mit den dicken roten Lehmklumpen unter den Schuhsohlen quälen.

Und schließlich haben wir im Frühjahr 2016 die Regenwasserreservoirs um drei weitere 5.000 l Edelstahl-Großtanks ergänzt, die glücklicherweise vor Ende der Regenzeit noch vollständig gefüllt waren, so dass wir nun in der Wasserversorgung autark sind. Unsere Mama Suzy hat diese Tanks mit Wildtieren so schön bemalen lassen, dass sie einen optischen Blickfang bieten. Es ist wirklich gut gelungen.

Und wir sind dankbar dafür, dass wir durch die Von Kritter-Stiftung bei diesem so wichtigen Projekt großzügig unterstützt wurden.